VC Wiehl gewinnt beim TSV Bonn(e) Chance mit 2:3
06. Januar 2020.
Was für ein Krimi! Mit 2:3 beim TSV Bonn(e) Chance setzten sich die Damen überaus knapp in einem hochspannenden Spiel am Ende überglücklich durch und erringen den ersten Sieg in dieser Saison. Dabei zeigte das Team wieder einmal zwei grundverschiedene Gesichter – das wird langsam zu einem Motto in dieser Saison.
Der erste Satz begann vielversprechend für die Wiehlerinnen. Obwohl sie auf der vermeintlich ungünstigeren Seite (Ringe unter eh schon nicht hohen Hallendecke) starten mussten, waren gute Annahmen die Grundlage für gute Angriffsaktionen. Schnell führte man deutlich und ließ im Block und in der Feldabwehr wenig von der Gegenseite zu. Als es schon nach einem lockeren Satzgewinn aussah, versagten ein klein wenig die Nerven und man ließ die Bonnerinnen noch mal gefährlich nah rankommen. Aber dann verwandelte der VC Wiehl den Satzball zu 23:25.
Leider ging der zweite Satz auf der nun vermeintlich besseren Feldhälfte so weiter, wie der erste aufgehört hatte. Besonders die Annahme machte große Probleme und so konnte man das druckvolle Spiel nicht aufrechterhalten. Viele vermeidbare Fehler auf beiden Seiten prägten den Satz, in dem die Bonnerinnen insgesamt aber jetzt deutlich besser ins Spiel kamen. Zum Schluss konnten jetzt die Wiehlerinnen den Rückstand noch ein wenig verkürzen, aber mit 25:21 ging der zweite Satz klar an den TSV Bonn(e) Chance.
Die Sätze drei und vier waren fast spiegelbildlich zu den ersten beiden Sätzen. Auf der vermeintlich schlechteren Hälfte spielte der VC Wiehl sicher und überlegen, auf der besseren Hälfte unsicher und beinahe ängstlich. Umgekehrt war die Fehlerquote der Bonnerinnen in Satz drei deutlich höher als in Satz vier. 18:25 ging der dritte Satz an den VC Wiehl und der vierte Satz mit 25:19 an den TSV Bonn(e) Chance.
Der Tiebreak musste die Entscheidung bringen. Immerhin hatte der Trainer des VC Wiehl diesmal keine Möglichkeit, vor dem Tiebreak die Mannschaft noch mal kaputt zu wechseln (Wiehl war nur mit sechs Spielerinnen angereist). Die Spielführerin der Wiehlerinnen hatte sich für einen Start auf der Seite ohne Ringe entschieden, um den Satz auf der Seite mit Ringen (der Gewinnerseite) zu gewinnen. Was dann folgte war ein echter Krimi. Zunächst sah alles nach einer klaren Sache für den TSV Bonn(e) Chance aus – die „Verliererseite“ machte ihrem Namen alle Ehre und die Wiehlerinnen brachten kaum eine Angabe auf die andere Seite zurück. Bei 8:1 für den TSV Bonn(e) Chance wurden die Seiten gewechselt. Beim Stande von 10:2 schien der Satz entschieden, aber jetzt wurde aus der Gewinnerseite die Wunderseite! Punkt für Punkt kämpften sich die Wiehlerinnen heran. Beim Stand von 13:9 leistete sich der VC Wiehl sogar noch eine verschlagene Angabe (der Ball berührte bezeichnenderweise die Ringe…) und verschaffte dem TSV Bonn(e) Chance fünf Matchbälle. Aber der VC Wiehl kämpfte mit großem Einsatz, manchmal etwas Glück und sehr viel Volleyballleidenschaft um jeden Punkt – nicht zu vergessen eisernen Nerven bei jeder Angabe. Beim Stand von 14:15 hatte Wiehl sogar den ersten eigenen Matchball, den die Bonnerinnen aber noch einmal abwehren konnten. Aber den zweiten Matchball zum 15:17 verwandelte Nicola Schäbitz mit einem platzierten Ball hinter die generisch Feldabwehr.
Es geht doch! Der Erfolg gegen eine erfahrene und sehr abwehrstarke Bonner Mannschaft macht noch einmal Hoffnung, die zu Beginn doch etwas verkorkste Saison noch zu retten. Wenn wir an diesem Erfolg anknüpfen in den kommenden Spielen die gleiche Leidenschaft und Einsatzbereitschaft zeigen, dann darf man für die Rückrunde einiges mehr erwarten.
Für den VC Wiehl spielten Meike Kalverkamp, Dorit Meinhold, Nicola Schäbitz, Linda Stimberg, Janin Schmallenbach und Natascha Jung.
StA